II. Nicht AUFERSTEHUNG sondern UNSTERBLICHKEIT der SEELE
Jenseitseschatologie - Individuelle Eschatologie
1. Wandlungen im paulinischen Denken in bezug auf die Eschatologie
2. Eine neue Form der Hoffnung (Phil 1,23ff)
3. Die Zukunftserwartung des vierten Evangeliums (Jh 14,2f;17,24)
Anhang: Entapokalyptisierte individuelle Eschatologie – das johanneische Zeugnis
4. Unser Sieg über den Tod: Auferstehung?
5. Was dürfen wir hoffen angesichts des Todes und angesichts der geschichtlichen Wirklichkeit?
6. Unsere Hoffnung ist allein Christus
7. Hellenistische Eschatologie
Anhang: Hoffnung auf die jenseitige Welt in Gesangbuchliedern
1. Wandlungen im paulinischen Denken in bezug auf die Eschatologie
U. Schnelle (1989)
1Thess 4,13-18
Ausgelöst durch überraschende Todesfälle in der Gemeinde, verbindet Paulus in 1Thess 4,13-18 erstmalig die Vorstellung der Parusie des Herrn und die Vorstellung einer Auferstehung toter Christen. Er setzt den Tod und die Auferweckung Jesu als anerkannten Gemeindeglauben der Thessalonicher voraus und folgert, Gott werde auch die schon Entschlafenen nicht verloren gehen lassen. Bei der Parusie findet ein eschatologisches Mittlerwirken Jesu statt, denn Gott wird durch Jesus die schon Entschlafenen mit Jesus führen (37).
Innerhalb des traditionellen Herrenwortes beginnt die Schilderung der Endereignisse mit dem triumphalen Kommen des Kyrios vom Himmel, dem zuerst die Auferstehung der Toten in Christus und dann die gemeinsame Entrückung mit den Lebenden in die Wolken zur Begegnung mit dem Herrn folgen, um beim Herrn zu sein und zu bleiben. Der Auferstehung der toten Gemeindemitglieder kommt innerhalb dieses Ablaufs nur eine untergeordnete Funktion zu. Die Auferstehung der Toten in Christus ist lediglich die Voraussetzung der Entrückung aller, die den eigentlichen eschatologisch Akt darstellt. Paulus konnte in Erwartung der unmittelbar bevorstehenden Parusie des Herrn zunächst auf die Vorstellung einer Auferstehung der gläubigen Toten verzichten. Erst der Tod einiger Christen vor der Parusie zwingt ihn zur Einführung einer Auferstehung der toten Gläubigen (38f).
1Kor 15,51
Eine veränderte Situation spiegelt sich im 1Kor wider, denn hier ist der Tod von Christen vor der Parusie die Regel. "Weil Fleisch und Blut das Himmelreich nicht ererben können" (1Kor 15,50), ergibt sich für Paulus das Problem der Substantialität des Auferstehungsleibes.
Ausgehend von der Schöpferkraft Gottes, der verschiedene Arten von Leibern schafft und vergehen lässt, gelangt Paulus in den Vv 35ff zu einer antithetischen Anthropologie, bei der die Soma-Vorstellung die Kontinuität zwischen der irdischen und himmlischen Seinsweise gewährleistet, während die scharfe Unterscheidung zwischen dem vergänglichen irdischen Leib und dem unvergänglichen geistigen Leib die Diskontinuität zwischen der prä-und postmortalen Existenz zum Ausdruck bringt (1Kor 15,42-49) (39f).
Ermöglichungsgrund der Auferstehung der verstorbenen Christen ist die Auferstehung Jesu Christi, der als lebensspendender Geist den pneumatischen Auferstehungsleib der Verstorbenen bewirkt (1Kor 15,44f).Mit V 50 leitet Paulus das in V 51 folgende Mysterium ein: sowohl die bei der Parusie noch lebenden (Fleisch und Blut) als auch die schon Verstorbenen (das Vergängliche) können in ihrer jeweiligen natürlichen Beschaffenheit nicht zu Gott gelangen. Vielmehr bedarf es dazu eines außerordentlichen Aktes Gottes, den der Apostel in V 51f schildert: "Wir werden alle verwandelt werden". Betont 'alle' die Gleichrangigkeit von noch Lebenden und schon Verstorbenen im Endgeschehen, so vermag das Verwandlungsmotiv die Gleichstellung aller bei der Parusie zu wahren. Das Verwandlungsmotiv betont gleichermaßen sowohl die Diskontinuität gegenüber dem alten Sein als auch den Modus des neuen Seins. Allein im souveränen Handeln Gottes sind Zeitpunkt und Art der eschatologischen Neuschöpfung begründet. Die neue Leiblichkeit der beiden Gruppen benennt Paulus in V53, wobei ‘bekleidet werden‘ als Modus der Verwandlung den Gedanken der Kontinuität zwischen dem alten und neuen Sein betont (40f).
Paulus muss der (gegenüber 1Thess 4,13-18) veränderten geschichtlichen Situation in seiner Argumentation Rechnung tragen. Er tut dies mit der Einführung des Verwandlungsmotivs, das gleichermaßen Kontinuität und Diskontinuität zwischen prä-und postmortaler Existenz betont, die Gleichrangigkeit zwischen schon Verstorbenen und noch Lebenden gewährleistet und zugleich die von der anthropologischen Argumentation her geforderte Antwort auf das ‘Wie‘ der Auferstehung der Christen gibt. 1Kor 15,51f ist konzentriert auf die Frage nach dem Übergang in die neue postmortale Seinsweise (42).
2Kor 5,1-10
Das Motiv des 'Bekleidetwerdens' wird im 2Kor pointiert als 'Überkleidetwerden' aufgenommen. Der Apostel fürchtet das Sterben als ein möglicherweise im Endgeschehen hinderliches Ereignis. Deshalb sein Wunsch, überkleidet und nicht nackt in diesem Geschehen gefunden zu werden. Weil das Sterben sich als ein Akt des Entkleidens (ohne folgendes Überkleidetwerden) vollziehen kann, hofft der Apostel dann überkleidet zu sein, weil nur so das Leben das Sterbliche verschlingt. Als Unterpfand des neuen Lebens hat Gott bereits jetzt dem Getauften den Geist verliehen (2Kor 1,21f), der als unverlierbare Gabe das Sterben überdauert (1Kor 3,15f; 5,5) und Voraussetzung für das Überkleidetwerden mit dem Soma pneumatikon ist. Der Tod vor der Parusie des Herrn erscheint hier nicht nur als Möglichkeit, er ist sogar das Verlangen des Apostels! Weil das erhoffte Sein bei Christus unmittelbar mit dem Gericht verbunden ist, schließt Paulus den Abschnitt mit der Mahnung ab, dem kommenden Gericht gemäß zu leben (V 9f) (42f).
Kennzeichnend für 2Kor 5,1-10 ist eine Tendenz zum Dualismus und zur Individualisierung. Der Dualismus zeigt sich zunächst in den Bildern (irdische - himmlische Behausung, Daheimsein - Fernsein, entkleidet - überkleidet werden, das Sterbliche - das Leben), denen eine hellenistisch geprägte Anthropologie zugrunde liegt. Das Bild vom Leib als Zelt und damit nur zeitweiliger Wohnstätte des Selbst , die Gewandmystik, die Nacktheit als Folge der Trennung von Leib und Seele, die Vorstellung der eigentlichen Heimat im Jenseits und des Daseins im Leib als Leben in der Fremde weisen auf griechisch-hellenistischen Einfluss hin. Weil der Apostel den irdischen Leib verlassen möchte, beurteilt Paulus hier die Leiblichkeit mit Hilfe dualistischer Kategorien in negativer Weise. Die Individualisierung der Eschatologie zeigt sich in dem fast völligen Verzicht auf apokalyptische Vorstellungen in 2Kor 5,1-10. Paulus gibt die Parusieerwartung nicht auf, aber er setzt neue Akzente: der Tod vor der Parusie des Herrn erscheint nun als der Normalfall (43f).
Phil 1,23; 3,20f
Die Bedeutung der historischen Situation für das Denken des Apostels ist in Phil 1,18c-26 unverkennbar. Paulus gerät in Gefangenschaft (Phil 1,6.13f.16) und hat seinen Tod als Märtyrer vor Augen (1,20; 2,17), zugleich ist er aber um die Gemeinde besorgt (1,22f).
Eigentlich möchte er sterben beim Herrn sein und gleichzeitig hält ihn aber die Verantwortung für die Gemeinde davon ab. Paulus erwartet das 'Mit-Christus-Sein' unmittelbar nach dem Tod. Die Ausrichtung des Apostels an der zukünftigen himmlischen Existenz zeigt sich auch in Phil 3,20f. Paulus setzt sich mit sarkisch gesinnten Gegnern auseinander (Vv 17-19) und stellt Ihnen die Gesinnung der Gemeinde auf das Himmlische gegenüber. Unter Aufnahme traditionellen Materials spricht er vom Bürgerrecht in den Himmeln, dem der Christ bereits in der Gegenwart angehört, um dann eine Schilderung des Parusiegeschehens anzufügen, die mit dem Kommen des Retters Jesus Christus einsetzt und in der Verwandlung des gegenwärtigen Leibes der Niedrigkeit zu einem dem Christusleib gleichgestalteten Leib der Herrlichkeit und der Unterwerfung des Alls durch Christus ihren Höhepunkt hat. Die Parusie ist hier der Ausgangspunkt des Endgeschehens, weil Paulus hier die ganze Gemeinde anredet und nicht nur sein individuelles Geschick bedenkt. Dennoch sind auch in 3,20f Züge einer individuellen Eschatolologie unverkennbar: Die Parusie erscheint lediglich als Auslöser für die als individuelle Vollendung gedachte Verwandlung der Lebenden. Über die Auferstehung der Toten und damit das Schicksal der Verstorbenen wird nichts gesagt. Ihre eschatologische Zukunft stellt sich Paulus offenbar wie seine eigene als unmittelbaren Übergang in das Mit-Christus-Sein vor (45f).
Folgerungen
Der Ablauf des Endgeschehens ändert sich angesichts der sich einstellenden Dehnung der Zeit (48).
In 1Thess 4,13 lässt die Anfrage der Thessalonicher darauf schließen, dass Paulus bei seinem Gründungsaufenthalt in Erwartung der unmittelbar bevorstehenden Parusie des Herrn n i c h t von einer Auferstehung der toten Christen sprach, sondern die baldige Entrückung aller Christen erhoffte.
In 1Thess 4,14-18 trägt die pln Antwort der durch den Tod einiger Christen vor der Parusie veränderten geschichtlichen Situation Rechnung, indem nun die Auferstehung der Toten als Hilfsvorstellung zur Wahrung der Gleichstellung von Toten und Lebenden eingeführt wird, gleichzeitig aber die Entrückung die zentrale eschatologische Vorstellung bleibt.
In 1Kor 15,51ff ist in Korinth anders als in Thessalonich der Tod vor der Parusie schon der Regelfall, was Paulus in 1Kor 15,51ff zur Betonung der Gleichheit aller bei der Parusie und der Aufnahme des Verwandlungsmotivs zur Beschreibung des Übergangs in die postmortale Existenz veranlasst.
In 1Thess 4,17 und 1Kor 15,52 hatte Paulus seine Stellung im Endgeschehen noch als Lebender ('wir') angegeben.
In 2Kor 5,1-10 rechnet Paulus erstmals mit seinem Tod vor der Parusie. Diese einschneidende Veränderung der Situation des Apostels spiegelt sich in einem Zurücktreten der apokalyptischen Elemente bei der Schilderung der Endereignisse und damit verbunden der Aufnahme hellenistischer Begrifflichkeit und der Tendenz zum Dualismus und zur Individualisierung wider.
Phil 1,23 bestätigt diese Linie, denn hier ersehnt der Apostel seinen Tod vor der Parusie, weil dadurch das Mit-Christus-Sein ermöglicht wird. Allein in dem 'Mit-dem-Herrn-Sein/Mit-Christus-Sein' liegt die Konstante der pln Eschatologie (47).
Solange Paulus fest damit rechnete bei der Parusie des Herrn noch zu leben, erfolgt die Schilderung der Endereignisse in einem apokalyptischen Szenarium. Das dann für möglich gehaltene Sterben vor der Parusie führt zu am individuellen Geschick des Apostels orientierten eschatologischen Aussagen. Diese Veränderung ist sachgemäß, denn die sich einstellende Erfahrung der Zeitlichkeit christlicher Existenz zwang Paulus, das Schicksal der vor der Parusie verstorbenen Christen und auch sein eigenes Schicksal mit zu bedenken. Der Ausarbeitung einer an der Person des Apostels ausgerichteten individuellen Eschatologie kommt dabei exemplarische Bedeutung zu, wird doch der Tod vor der Parusie immer mehr zum Regelfall (48).
In zentralen Bereichen der pln Eschatologie kann von einer Entwicklung, von einem der sich ändernden historischen Situation entsprechenden folgerichtigen Fortschreiten des Denkens des Apostels Paulus gesprochen werden.
2. Eine neue Form der Hoffnung (Phil 1,23ff)
C.H.Hunzinger
Die Hoffnung für die Toten
1Thess 4,13ff: In Anlehnung an apokalyptische Traditionen des Urchristentums erwartet Paulus, dass den Toten am Tag der Parusie die Auferweckung und zusammen mit den Lebenden die Vereinigung „mit Christus“ zuteil werden wird. Entsprechend wird in 1Kor 15,23 von der Auferstehung der Toten bei der Parusie gesprochen und in V.50ff das Geschehen „bei der letzten Posaune“ näher geschildert. Hier steht im Vordergrund der Gedanke der Verwandlung in die neue Leiblichkeit, wie er in 1Thess 4,13ff so nicht ausgesprochen wird: „Wie wir das Bild des Irdischen (Adam) getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen (Christus) tragen“ (V.49). Die Verwandlung in dieses neue Wesen vollzieht sich an Toten und Lebenden zugleich, „ in einem Augenblick“ (V.50): „die Toten werden auferweckt werden als Unverwesliche und wir (Lebenden) werden verwandelt werden“ (V.52). Gemeinsam erreichen sie (Tote und Lebende) am Tag der Parusie die Vollendung (72f).
In Phil 1,21ff geht es um das eigene Geschick des Apostels, der als Häftling damit rechnen muss, dass der gegen ihn geführte Prozess unter Umständen mit dem Todesurteil endet. In dieser Lage bekennt Paulus, nicht zu wissen, was er sich wünschen soll. Die Alternative Leben oder Sterben (V.20) ist für ihn dadurch vertauscht, dass für ihn das eigentliche Leben Christus heißt und Sterben darum Gewinn bedeutet. Seine 'Begierde' zielt auf das Sterben, denn das wäre das weitaus beste. Aber „um euretwillen ist es nötiger, dass ich noch am Leben bleibe“ (V.24). Das „mit Christus sein“, das hier (V.23) wie in 1Thess 4,17 das Ziel der Hoffnung bezeichnet, wird bereits unmittelbar im Tod erwartet und nicht erst bei der Parusie. Das Bleiben bei der Gemeinde und das Sein bei Christus stehen als Möglichkeiten konkurrierend nebeneinander. Es wäre für den Apostel ein Vorzug, schon jetzt zu sterben und in die volle Gemeinschaft mit Christus zu gelangen. Die Aussagen von 1Thess 4,13ff und Phil 1,21ff widersprechen sich (73).
Hätte Paulus die Vorstellung von Phil 1,21ff schon früher gekannt, so hätte er sie in 1Thess 4,13ff der über ihre Toten besorgten Gemeinde nicht vorenthalten können. Beruhigt Paulus in 1Thess 4 die Gemeinde damit, dass die Lebenden den Toten nicht voraus sein werden, sondern dass beide gleichzeitig ans Ziel kommen werden, so hätte er im Sinn von Phil 1 herausstellen können, dass die Toten den Lebenden voraus sind, denn sie sind schon jetzt in der vollen Christusgemeinschaft, die die Lebenden erst bei der Parusie erlangen werden. Sie sind nicht nur gleichgestellt und damit nicht benachteiligt, sondern sie sind entschieden bevorzugt („denn das wäre das weitaus beste“ V.24)! Aber davon weiß Paulus in 1Thess 4 nichts (74f).
In 2Kor 5,1ff werden die verschiedenen Formen der Zukunftserwartung in einem Konflikt ausgetragen. In den ersten Versen, die vom Seufzen bestimmt sind, wird das Ziel der Hoffnung unter den Bildern der neuen Behausung und der neuen Bekleidung beschrieben. V.1 stellt dem irdischen, zum Abbruch bestimmten 'Haus', das als 'Zelt' in seiner Vorläufigkeit gekennzeichnet wird, den neuen „Bau von Gott“ gegenüber, der, von ewiger Dauer, im Himmel bereitsteht. In V.2ff verbindet sich damit das Bild vom neuen Gewand; wir sehnen uns danach, unsere himmlische Behausung anzuziehen. Es geht für Paulus um eine totale Verwandlung des Seins. Das Kontinuum ist in der Identität der Person gegeben. Leiblosigkeit bedeutet für Paulus Tod, Nichtsein (76f).
V.1 spricht die Zuversicht aus, dass beim Abbruch der alten Behausung eine neue im Himmel bereitsteht. Das Interesse haftet hier zunächst allein an dem Vorhandensein des himmlischen Hauses. Wenn trotz dieser tröstlichen Gewissheit in V.2 vom Seufzen gesprochen wird, so erfährt diese Aussage in V.4 ihre Begründung: „weil wir uns nicht auskleiden, sondern überkleiden wollen, auf dass das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben“. Das Verlangen richtet sich darauf, der Entkleidung im Sterben zu entgehen und stattdessen ohne vorherigen Tod bei der Parusie der Überkleidung teilhaftig zu werden. Paulus sehnt sich danach, die Parusie zu erleben und so unmittelbar in das vollendete Sein zu gelangen. Die Alternative, die er fürchtet, ist das Entkleidetwerden beim Sterben. Das Seufzen blickt auf das Unbekleidetsein, den Zustand, der sich zwischen dem Auskleiden beim Sterben und dem Neubekleiden bei der Parusie ergibt, die Zwischenzeit, in der der Tote jeder Behausung entbehrt. Vor diesem 'nackten' Zustand zwischen Tod und Parusie scheut sich der Apostel. In der Nacktheit ist der Tote dem Verlorenen gleichgestellt. Darum der Wunsch, durch das Erleben der Parusie vor diesem Zustand bewahrt zu werden (78f).
Von V.6 an ist das Seufzen der Zuversicht gewichen (mutig seiend V.6; wir sind mutig V.8). In Vers 8 findet diese Zuversicht ihren konkreten Ausdruck in dem Wunsch zu sterben. Dieser Wunsch wird damit begründet, dass „auswandern aus dem Leibe“ „daheimsein beim Herrn“ bedeutet (V.8): das Sterben führt zum Kryios! Dieser Satz wird vorbereitet in V.6: „ wir wissen, dass wir, solange wir im Leibe zu Hause sind, fern sind vom Herrn“: der Glaubende weiß sich in dieser Welt in der Fremdlingschaft, seine eigentliche Heimat ist beim Herrn im Himmel (Phil 3,20). Die gegenwärtige irdische Existenz steht unter dem 'Noch nicht' und steht damit weit zurück hinter dem zukünftigen Zustand der Vollendung, der erst die volle Gemeinschaft mit dem Kyrios bringen wird. Wir wandeln noch im Glauben, nicht im Schauen. Das Schauen „von Angesicht zu Angesicht“ ist Ziel unserer Hoffnung (1Kor 13,12). Wenn unser irdisches Dasein Fernsein vom Herrn bedeutet, so wird unser Aufbruch aus demselben Heimkehr zum Herrn sein. Darum sind wir voller Zuversicht und möchten gern aufbrechen. Statt Furcht vor dem Sterben, weil es Entkleidung heißt, hier nun Lust zum Sterben, weil es Heimkehr heißt. Das sind zwei grundverschiedene Formen der Zukunftserwartung (80).
Begründung für die neue Gewissheit
Gott hat dem Glaubenden schon das Pneuma geschenkt, das Angeld, das die Vollendung verbürgt (V.5 vgl. Röm 8,11). In der Gabe des Pneumas hat der Glaubende schon jetzt Anteil an der eschatologischen Vollendung, die mit der Auferweckung Jesu Christi angebrochen ist. In Christus ist er bereits eine neue Kreatur (2Kor 5,17). Dieses schon empfangene neue Sein kann durch den Tod nicht suspendiert, sondern nur zur Vollendung geführt werden. Von der bereits inaugurierten Eschatologie her wird das alte apokalyptische Vorstellungsschema durchbrochen und eine neue Hoffnung eröffnet (81).
Auferstehung und Parusie
Was die Auferstehung anlangt, so kann man sie in der neuen Form der paulinischen Zukunftsvorstellung nicht von der Erwartung der „Heimkehr zum Herrn“ im Tode trennen, als ginge es um zwei verschiedene Akte, sondern beides fällt ineinander. Die Hoffnung auf die Christusgemeinschaft setzt die Erwartung der neuen Leiblichkeit im Tod voraus. So wie Jesus Christus in seiner Auferweckung ein 'Soma' der Herrlichkeit empfangen hat, so wird Jesus Christus „ unseren nichtigen Leib verwandeln, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leib nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann“ (Phil 3,21). Ist an dieser Stelle zwar (V.20) an die Verwandlung der Lebenden bei der Parusie gedacht, so zeigt sie doch, in welcher Form das „mit Christus sein“ bei Paulus allein gedacht werden kann. Der Gedanke einer gemeinsamen, gleichzeitigen Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag ist damit aufgegeben. Für den, der zu Christus gehört, vollzieht sich die Auferstehung jeweils bei seinem Tod. Mit Ostern hat das Auferstehungsgeschehen bereits begonnen – das alte apokalyptische Zeitschema ist damit durchbrochen. Es liegt in der Konsequenz der Auferstehungspredigt, dass nun auch die, die zur Gemeinde des Auferstandenen gehören, nicht erst bei einer zukünftigen Parusie, sondern schon bei ihrem Sterben in die Vollendung aufgenommen werden. Darin vollzieht sich dann auch das letzte Gericht: mit der Aufnahme in die Christusgemeinschaft wird das Urteil bereits vollstreckt. So ist für den Glaubenden im Tod nicht ein Zwischenzustand, sondern der Endzustand erreicht (86f).
Die Parusie-Erwartung: Für die, die die Parusie erleben, gilt die alte Vorstellung von der Verwandlung unverändert weiter. Nur die Toten sind ihnen voraus, sie leben schon mit Christus. Vom Glaubenden wird im Tod bereits das Ziel der Christusgemeinschaft erreicht. Die Erwartung der Parusie wird für den einzelnen, der im Tod die Vollendung ergreift, entbehrlich. Im Glauben an den Auferstandenen hat Paulus selbst schon jetzt Anteil an der 'Zoe', gegen die der Tod keine Macht hat. So wird ihm gerade der Tod zum Aufbruch in das Leben, das für ihn Christus heißt (87f).
3. Die Zukunftserwartung des vierten Evangeliums (Jh 14,2f;17,24)
Die Geisterfahrung bringt die Wiederkunftserwartung zum Verschwinden
S. Schulz
Jh 17,24 ist der Zentralsatz jhn Hoffnung: „Vater, ich will, dass da, wo ich bin, auch die bei mir sind, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, weil du mich liebtest vor Grundlegung der Welt“. Jesu letzter Wille ist, dass alle seine Freunde und Brüder mit ihm den himmlischen Ort der Herrlichkeit erreichen, den der Vater nach 14,2f längst bereitet hat, und dann seine immerwährende Herrlichkeit schauen! Das ist nicht die Sprache der apokalyptischen Messiaserwartung auf dem Zion. Es geht nicht um den apokalyptischen Triumph der zwölf Stämme Israels beim Kommen des Menschensohns auf den Wolken des Himmels. Hier wird die zukünftige Schau der Herrlichkeit des Offenbarers jenseits der zeitlich-irdischen Existenz der Glaubenden erhofft. Es geht um die Schau des in die himmlische Lichtwelt zurückgekehrten Sohnes. Die Seinen werden sein göttliches Wesen schauen. Es ist eine Herrlichkeit, die Jesus vor Grundlegung der Schöpfung besaß. Den Glaubenden wird ein Leben mit dem Offenbarer über den Tod hinaus verheißen. Alle die Seinen kommen mit dem Sohn zum himmlischen Ort und schauen dort seine unvergängliche Herrlichkeit. Mit der Anrede 'gerechter Vater' (Vers 25) bezeichnet Jesus seine Forderung als gerecht, der Vater möge den Seinen den Eingang in seine Herrlichkeit und die Wiedervereinigung mit dem Offenbarer jenseits des Todes gewähren (218f).
Das vierte Evangelium kennt die apokalyptische Zukunft im Sinn der Naherwartung und eines kosmischen Enddramas mit einem neuen Himmel und einer neuen Erde nicht und es ist auch nicht wie die Synoptiker vom Problem der Verzögerung des Jüngsten Tages bestimmt (220).
Radikale Ablehnung der spätjüdisch-urchristlichen Apokalyptik
An keiner Stelle malt der vierte Evangelist die Zukunft in apokalyptischen Farben. Die typisch apokalyptischen Endereignisse der Totenauferstehung und des Gerichts werden polemisch umgedeutet (3,18f; 5,24f; 11,25f) und sind Gegenwart in der Begegnung mit dem himmlischen Gesandten. Heil und Unheil vollziehen sich im Glauben und Unglauben. Die Entscheidung des Unglaubens angesichts der Offenbarung ist das endgültige Gericht. Johannes kennt keine Apokalypse wie Mk 13 oder Lk 17 par. Johannes spricht auch von dem Gericht, aber das vollzieht sich fortwährend in der Gegenwart angesichts des in der Gemeindeverkündigung anwesenden Geist-Christus. Alles, was die traditionelle Gerichts- und Heilserwartung von der Endzeit erhoffte, wird von ihm in polemischem Sinn auf die Gegenwart Jesu bezogen: Jesu Kommen in die Welt und sein Abschied sind das eschatologische Ereignis. Das Gericht ist kein kosmisches Ereignis mehr, bei dem die Sonne sich verfinstert, der Mond seinen Schein verliert und die Sterne vom Himmel fallen (Mk 13,24ff), sondern das Gericht ereignet sich im Verhalten der Menschen angesichts der Offenbarerworte Jesu. An diesem Gesandten scheiden sich Glaube und Unglaube, Licht und Finsternis, Wahrheit und Lüge. Indem die Menschen den Glauben verweigern, richten sie sich selbst (3,19). Die Glaubenden sind schon jetzt ewig Lebende. Die Wiederkunft des Menschensohns Jesus ereignet sich nach Johannes im Hören der Botschaft Jesu. Im Fleischgewordenen ist das Heil auf Erden erschienen (220f).
Die gegenwärtige Geisterfahrung bringt die Nähe des Gottessohnes (14,16). Die Geisterfahrung bringt als ewige die Wiederkunftserwartung zum Verschwinden. Was bleibt sind Aussagen wie 14,2f und 17,24: „Damit, wo ich bin, auch ihr seid“. Das 17. Kp. als konzentrierte Zusammenfassung der jhn Botschaft zeigt wie in einem Vermächtnis, was die Gläubigen von der Zukunft zu erwarten haben: Wie der Vater und der Sohn eins sind, so ist in Zukunft die Vereinigung aller Gläubigen untereinander und mit Gott zu erwarten. Es ist der erklärte Wille des Abschiednehmenden, dass alle seine Freunde und Brüder mit ihm den himmlischen Ort der Herrlichkeit erreichen, den der Vater nach 14,2f längst für sie bereitet hat, und dann seine immerwährende Herrlichkeit schauen. Die Endereignisse haben nach Johannes ihre ausschließliche Bedeutung darin, dass sie außerhalb der Welt in der Herrlichkeit geschehen. Alle die Seinen kommen mit dem Erlöser zum himmlischen Ort und schauen dort seine unvergängliche Herrlichkeit. Mit dieser himmlischen Einigung und Einheit wird das Werk des Erlösers abgeschlossen sein. Dann erst sind die Gläubigen nicht mehr zerstreut „ in der Welt“, wo Licht und Finsternis, Wahrheit und Lüge, Leben und Tod miteinander im Streit liegen. Die Stunde der Passion als der Verherrlichung des Menschensohnes ist das Gericht über den Kosmos und seinen eigentlichen Herrscher, den Fürsten der Welt. Bis zu jener himmlischen Einigung ist Jesus im Geist-Parakleten weiter bei seiner Gemeinde (14,16) und lehrt sie als „Geist der Wahrheit“ (15,26) alles das, was der fleisch-gewordene Gesandte in seinem Wort der Welt offenbart hat. Mit dem Tod der Jünger setzt sich die ewige Gemeinschaft mit dem Erhöhten jenseits von Raum und Zeit fort, wenn Jesus sie in die ewigen Wohnungen des Vaters holen wird (221f).
Traditionell apokalyptische Zukunftsaussagen: 6,39: „Das aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern, dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage“.
6,40: „Denn das ist der Wille meines Vaters, dass wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“.
6,44: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“.
6,54: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“.
Durch den Nachtrag in Kp 21 und durch die Einfügung der traditionellen Sakramentslehre in Kp 6 ist die Vermutung nicht von der Hand zu weisen, dass die 'kirchliche Redaktion' auch die traditionell apokalyptische Zukunftserwartung in das vierte Evangelium nachgetragen hat (223).
Anhang: Entapokalyptisierte individuelle Eschatologie – das johanneische Zeugnis
G. Haufe
Charakteristisch für das vierte Evangelium ist der Ausfall der apokalyptischen Eschatologie, nicht der Eschatologie überhaupt (von der Redaktion nachgetragen: 5,28; 6,39f.44.54c). Entscheidende eschatologische Begriffe werden betont auf die Gegenwart bezogen, ohne jedoch ihren futurischen Aspekt im Sinne postmortaler Heilszukunft zu verlieren. Sachlicher Kontext der meisten Aussagen ist dabei die zentrale Rede vom Glauben bzw. Unglauben, deren Heilsbedeutsamkeit offenbar nur individual-eschatologisch angemessen zum Ausdruck gebracht werden kann. Wie sehr dabei der einzelne im Blick ist, sieht man daran, dass die Mehrzahl der hier interessierenden Heilsaussagen im Singular formuliert ist (454).
Das Gerichtsmotiv wird gewollt präsentisch uminterpretiert : Wer an ihn (den Sohn) glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet“ (3,18). D.h. einen noch ausstehenden Gerichtstag gibt es nicht. Demzufolge gilt: Wer nicht in das Gericht kommt, „ist aus dem Tod in das Leben hinübergeschritten“ (5,24). „Tod“ und „Leben“ bezeichnen Unheil und Heil als schon gegenwärtige Wirklichkeiten: Wer Jesu Wort bewahrt, „ wird den Tod in Ewigkeit nicht sehen“ (8,51) und umgekehrt: „Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (3,36). Was einer endgültig zu „sehen“ bekommt, das macht sein eschatologisches Geschick aus. Darüber wird jetzt in der Begegnung mit dem Offenbarer bzw. seinem Wort entschieden. Der physische Tod spielt innerhalb einer so akzentuierten Heilstheologie keine relevante Rolle, weil die entscheidende Totenerweckung jetzt im Hören auf die Stimme des Sohnes Gottes erfolgt (5,25). Gericht und Auferweckung sind gegenwärtiges Geschehen mit unbegrenztem Futurbezug (454f).
Derselbe Doppelaspekt von gegenwärtiger und zukünftiger Heilswirklichkeit findet sich in der john Rede vom ewigen Leben: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben“ (6,40-47; 3,36). Dieses betonte 'Haben' ist Zusage eines realen Besitzes. „Dies ist das ewige Leben, das sie dich, den wirklichen Gott, erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast“ (17,3). D.h. ante mortem fallen ewiges Leben und Glaubenserkenntnis zusammen. Keinesfalls ist ewiges Leben substanzhaft gedacht. Trotzdem ist auch hier der futurische Aspekt nicht zu übersehen. Er kündigt sich an, wenn das gegenwärtige 'Haben' negativ als Bewahrung vor dem eschatologischen „Verderben“ (3,16), vor dem eschatologischen „Tod“ (5,24) interpretiert wird. Positiv bezieht sich auf ihn die Rede vom dem „ins ewige Leben“ sprudelnden Wasser (4,14b), von der „Frucht für das ewige Leben“ (4,36), von der „zum ewigen Leben“ bleibenden Speise (6,27), vom Bewahren des Lebens „für das ewige Leben“ (12,25) (nach dem Gesamtbefund). Alle diese Stellen deuten auf eine noch ausstehende Vollendung. Ewiges Leben bedeutet für die Zukunft des Glaubenden, dort zu sein, wo der Erhöhte schon ist, nämlich im Haus des Vaters und seine Herrlichkeit zu schauen (12,26.32; 14,3; 17,24). Ewige Christusgemeinschaft, verbunden mit der Schau seiner nicht mehr von der Sarx verhüllten Doxa, ist die Heilsvollendung, auf die der einzelne zugeht in einem Jenseits, für das es keine apokalyptischen Hoffnungsbilder gibt. Der Gläubige hat von der Zukunft noch entscheidend Neues zu erwarten. Ewiges Leben ante mortem und post mortem meint nicht dasselbe (455f):
Auch diese Aussagenreihe kommt ohne verbale Bezugnahme auf das irdische Sterben aus. Irdisches Sterben ist durch die Vorgabe des ewigen Lebens überholt. Dies macht die Richtung der john Aussagen aus und bezeugt, dass im Vergleich zur herkömmlichen Eschatologie ein tiefgreifendes Umdenken erfolgt ist. Wo der eschatologische, der eigentliche Tod nicht mehr droht, da ist der leibliche Tod als nichtige Größe erkannt: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt und jeder, der lebt und glaubt an mich, wird in Ewigkeit nicht sterben“ (11,25f). Der physische Tod ist der Übergang aus dem irdischen Dasein in das himmlische, aus dem Glauben in das Schauen, dank der schon empfangenen Heilsgabe des ewigen Lebens (456f).
Die theologische Begründung für solche entapokalyptisierte individuelle Eschatologie ist eine christologische. Die alte hellenistisch-judenchristliche Sendungschristologie (Gal 4,5f; Röm 8,3f) wird derart radikalisiert, dass sie ohne apokalyptischen Horizont auskommt. Das Kommen des Sohnes bzw. des Lichtes in die Welt ist die entscheidende „Krisis“, auf die keine weitere mehr folgt (3,19). Der Sohn hat vom Vater die Vollmacht, jetzt Gericht zu halten (5,22.27) und lebendig zumachen (5,21), da er selbst Leben in sich hat (5,26). Er selbst gibt den Seinen das ewige Leben (10,28; 17,2); seine Worte sind „Geist“ und „ Leben“ (6,63). Anders als das Manna in der Wüste ist er das vom Himmel herabgestiegene „Lebensbrot“, dessen Genuss vor dem eschatologischen Sterben bewahrt (6,48.50f). Angesicht konkreten Sterbens proklamiert er sich in Person als „die Auferstehung und das Leben“ (11,25). Insgesamt erscheint der Sohn als der eine entscheidende Lebensträger und –spender, der allein die Heilsgabe des ewigen Lebens vermittelt. Sein siegreiches „ Hingehen“ zum Vater (ähnlich 7,33; 13,3; 14,12.28; 16,5.10.17.28) dient dazu, für die Seinen in den vielen Wohnungen des Vaterhauses Platz zu schaffen (14,2), um dann wiederzukommen und sie zu sich zu holen (14,4) bzw. sie auf ewig zu sich zu ziehen (12,32) – beginnend in ihrer irdischen Existenz, vollendend in der Todesstunde. Erlöser und Erlöste werden für immer beisammen sein. Nirgends im NT erfährt christliche Zukunftsgewissheit eine so breite und zugleich thematisch so konzentrierte christologische Begründung wie im vierten Evangelium (457f). (A 74: Der 1Joh redet zwar von einem kommenden Gerichtstag (4,17), nicht aber von einer Auferweckung am Jüngsten Tag. Diese fehlt auch im Kol, Eph und in den Pastoralbriefen). Die vom späteren Redaktor eingefügten Stellen 5,28f; 6,39f.44.54c mit dem Hinweis auf die Auferweckung am Jüngsten Tag passen in dieses Gesamtbild nicht hinein.