4. Himmlischer Hoherpriester und himmlischer Kult

 

(1) Sühne und Vergebung (2,17; 4,14-16)
(2) Hoherpriester auf ewig (7,11ff; 6,19f)
(3) Himmlischer Kult und himmlisches Opfer (8,1-6)
(4) Der Eintritt ins Allerheiligste und das Selbstopfer Christi (9,11f)

Der irdische Weg Jesu Christi war ein Weg des Gehorsams, kein priesterlich-opferkultisches Wirken. Die Interpretation der Erhöhung Christi als Hohepriester-Investitur erläutert, warum in dieser Erhöhung die Verherrlichung der Seinen beschlossen liegt. Christus kann die Seinen durch seine Fürbitte, durch die Vergebung der Sünden und durch die Hilfe in Anfechtung retten. Die Deutung der Erhöhung als Hohepriester-Investitur ist daher die Pointe der Kulttheologie des Hebr (8,1f). Sie impliziert, dass Christus ein himmlisches Opfer dargebracht haben muss: das Opfer seiner selbst. Dieses Opfer geschah in seiner Erhöhung, verstanden als Eintritt in das himmlische Allerheiligste. Seither wirkt er als himmlischer Hoherpriester fürbittend im himmlischen Heiligtum (212).

 

(1) Sühne und Vergebung (2,17; 4,14-16)

 

Hebr 2,17: “Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott zu sühnen die Sünden des Volkes“.

Christus ist durch das Todesleiden hindurchgegangen und kann den Versuchten helfen, den Gehorsam zu bewähren. In 2,17 geht es nicht um opferkultische Sühne, sondern um die Zuwendung der Sündenvergebung durch den himmlischen, den Seinen fürbittend beistehenden Hohenpriester. Christus übt für die Seinen die Funktion des Heilsmittlers aus (214).

Das “damit er Hoherpriester würde“ (2,17) setzt den Weg Jesu Christi bis zum Tod und seinen Tod voraus. Dass dabei mit Bezug auf Christi Hohepriestertum von einem “Werden“ die Rede ist, besagt, dass Christus nach dem Hebr nicht schon von Ewigkeit her und nicht schon während seines irdischen Lebens Hoherpriester war. Christus ist Hoherpriester “nach der Kraft unzerstörbaren Lebens“ (7,16), d.h. kraft seiner Erhöhung zu unzerstörbarem Leben aus dem Tode. Daher währt sein Hohepriestertum ewig. Der Ertrag des irdischen Weges Christi geht in sein himmlisches Hohepriesteramt ein und bestimmt es: Er wurde ein barmherziger Hoherpriester, er kann helfen, weil er gelitten hat und versucht wurde (2,18; 4,16) (215f).

Damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott“ (2,17): Christus wurde Hoherpriester im Überschritt aus dem Tod in der Erhöhung. Als Hoherpriester vermittelt er zwischen Mensch und Gott. Seine Zuverlässigkeit/Vertrauenswürdigkeit gilt (bei Mose Israel, bei Christus) der Gemeinde (3,6: wir). Sie ergibt sich für die Gemeinde aus dem Vertrauen, das Christus auf seinem irdischen Weg bewährte (2,13) (216f).

Die Situation der Anfechtung und die “Hilfe“ (4,16): Hebr 2,18 (“gelitten“) nimmt auf das “Todesleiden“ Christi (2,9) Bezug. Ebenso bezeichnet Hebr 4,15 (“versucht worden in allem“) ein Versuchtsein in jeder Hinsicht, d.h. bis hin zum Tode. Dabei sind in 2,18 wie in 4,14f die Wir als Versuchte im Blick. Die Versuchung hängt mit Schwachheit und Leiden zusammen (2,18: “er hat gelitten“, 4,15: “mitleiden mit unseren Schwachheiten“), der conditio humana (2,14f). Diese ist bestimmt durch die Begriffe: “Fleisch und Blut, Tod und Furcht“. Der Todesmachthaber übt seine Herrschaft durch die Todesfurcht aus, die die Sterblichen versklavt (“versucht werden“ 2,18; 4,15). Wenn der Hebr in 2,17f; 4,14-16 damit beginnt, seine Hohepriesterlehre zu entfalten, dann sind dabei die Darlegungen von Hebr 2,5-16 über den “Sohn“ als den angefochtenen Menschen schlechthin aufgenommen. Weil er Leiden und Anfechtung kennt, kann Christus den Angefochtenen helfen.Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (4,16). Als Hoherpriester ist Christus Urheber ewigen Heils (der Gehorsame für die Gehorsamen vgl. 5,8-10). Christi Barmherzigkeit (2,17f) besteht darin, dass er die Angefochtenen durch seine Fürbitte zur Bewährung des Gehorsams stärkt. Nach G. Gäbel ist hier (“...zu sühnen die Sünden des Volkes“ 2,17) ebenfalls die Fürbitte Christi gemeint, durch die er für die Seinen Sündenvergebung bei Gott erwirkt (217f).

Die Sühneaussage in 2,17: Die Konstruktion von verbalen Sühneaussagen mit Ausdrücken für Sünde und Schuld als direktes Akkusativobjekt ist der LXX wie in Texten vom Toten Meer in nicht-opferkultischen Kontexten anzutreffen. Sie bezeichnet die Gnade gegenüber dem Sünder bzw. die Vergebung der Sünden. Vor diesem Hintergrund ist Hebr 2,17 in den nicht-opferkultischen Sprachgebrauch einzuordnen. Die Sünden sühnen heißt in Bezug auf die Sünden gnädig sein bzw. die Sünden vergeben (224).

Fordert die Kulttheologie des Hebr, das “Sühnen“ auf das Opfer Christi als einmaligen Sühneakt zu beziehen? Folgende Beobachtungen sprechen dagegen: Auffällig ist bei der Betonung der Jom Kippur-Typologie die starke Zurückhaltung des Hebr bei der Sühneterminologie. 2,17 bietet den einzigen verbalen Beleg. In 9,5 “Gnadenthron“ (Sühnedeckel) geht es um die Keruben, die das hilasterion überschatten. Von der Funktion des hilasterion am Jom Kippur verlautet nichts. In der Schilderung des irdischen Kultvollzugs am Jom Kippur (9,6f) wird es nicht erwähnt. Ebensowenig wird die Blutsprengung am Jom Kippur (Lev 16,14f) im Hebr explizit erwähnt (9,7 spricht von einer Darbringung des Blutes, ohne diese näher zu schildern) (224f).

In Hebr 8,12 steht das Zitat aus Jer 31,34, wo Gott verheißt, im Blick auf die Unrechtstaten Israels gnädig zu sein und ihrer Sünden nicht mehr zu gedenken. Die LXX übersetzt das hebräische “vergeben“ mit “gnädig sein“. Gemeint ist die gnädige Zuwendung und Vergebungsbereitschaft. In der neuen kultischen Heilssetzung (diatheke) beruht die Vergebungsbereitschaft Gottes auf dem einmaligen Selbstopfer Christi. Seine Wirkung wird nicht mit der Sühneterminologie beschrieben. Die Sühneterminologie wird im Hebr (abgesehen von 2,17) nicht zur Beschreibung des Wirkens Christi herangezogen (225).

Wo der Hebr die Wirksamkeit des Kultgeschehens und/oder des Wirkens Christi schildert, bedient er sich der Reinigungsterminologie. Das gilt für den irdischen Kult (9,13.22; 10,2) wie für das Wirken Christi (1,3; 9,14.23; 10,22). Gereinigt wird das himmlische Heiligtum (9,23) bzw. das Gewissen (9,14). Der irdische Kult zielt auf die Reinigung des Gewissens, vermag sie aber nicht zu erwirken (9,13; 10,2). Das Reinigungsmittel ist Blut (9,13f.22). Die Aussage von 9,22 zielt auf die Blutriten im Rahmen des Opferkults, die der Hebr dezidiert als Reinigungsriten versteht (225).

In Hebr 1,3 bezeichnet “die Reinigung von den Sünden vollbracht habend“ das einmalige Selbstopfer Christi nach seiner Wirkung. Was gereinigt wird, wird nicht gesagt; nach 9,14 das Gewissen der Menschen und das Heiligtum (9,23). Während die Reinigung nach 1,3 der Inthronisation einmalig vorausging und fortan gültig bleibt, beschreibt “zu sühnen“ (2,17) ein fortdauerndes Wirken, das die einmalige Sündenreinigung durch das Selbstopfer Christi immer neu (nicht opferkultisch) zur Geltung bringt (226).

Christus wurde ein barmherziger und zuverlässiger Hoherpriester, indem er in allem den Brüdern gleich wurde und zwar “um zu sühnen...“. Wollte man die Sühneaussage auf das einmalige Opfer Christi beziehen, so widerspräche dem der Gebrauch des Infinitiv Präsens, der ein fortgesetztes Sühnewirken in der Gegenwart beschreibt. Dieses kann nicht mit der einmaligen Sündenreinigung (1,3) gleichgesetzt werden. Es geschieht, indem Christus den Seinen fortwährend hilft (2,18; 4,16), d.h. ihnen Gnade und Vergebung zuwendet (226).

Der Befund in 2,17 ist eindeutig: “zu sühnen die Sünden des Volkes“ meint die Zuwendung von Gnade und Vergebung. Dies geschieht in Bezug auf das Gottesverhältnis der hilfsbedürftigen Menschen durch die Fürbitte des erhöhten Hohenpriesters (226).

Im Wirken des himmlischen Hohenpriesters ist der Ertrag seiner Niedrigkeit und seines Leidens für die Gemeinde in ihrer Schwäche und Anfechtung bleibend und hilfreich präsent. So erweist die Hohepriesterchristologie die soteriologische Bedeutsamkeit der Erhöhung aus dem irdischen Todesleiden auf. Im Hinzutreten zum im Himmel inthronisierten Christus empfängt die Gemeinde immer neu seine Hilfe: Beistand in der Versuchung zur Bewährung des Gehorsams und Vergebung der Sünden aufgrund seines einmaligen Selbstopfers (227).

 

(2) Hoherpriester auf ewig (7,11ff; 6,19f)

 

Durch die Hoffnung sind wir im himmlischen Allerheiligsten verankert. Dorthin ist Jesus um unseretwillen als Vorläufer eingetreten (6,20). Die Erhöhung Christi wird in Kp. 7-10 kulttheologisch als Eintritt in das himmlische Heiligtum, in das Allerheiligste beschrieben und damit kulttypologisch dem Weg des irdischen Hohespriesters am Jom Kippur verglichen (227).

Aufgrund göttlichen Eidschwurs ist Christus Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks (6,20; 7,11-28). Christi Hohepriestertum und Kult tritt an die Stelle der mosaisch-aaronitischen Kultgesetzgebung (7,28). Die Überlegenheit des besseren Bundes beruht auf der Unwandelbarkeit des Hohepriestertums, das Christus begründet (229f).

Christi einmaliges Selbstopfer ist suffizient (7,26f.28). Die durch nichts beeinträchtigte Reinheit und Heiligkeit, die zum Wesen seines Hohepriestertums gehört, erlangte Christus durch die Erhöhung. Daher ist dieses Hohepriestertum ein himmlisches (231).

Christi Hohepriestertum ist ewig, weil er ewig lebt (7,8.23f). Dies gilt erst für Christi Wirken nach dem Hindurchgang durch das Todesgeschehen. Erst dieses ist hohepriesterliches Wirken “nach der Weise Melchisedeks“. Der Suffizienz seines Selbstopfers entsprechen die Einmaligkeit seines irdischen Weges und die Unzerstörbarkeit seines Lebens seit der Erhöhung. Der Eidschwur, der über das Gesetz hinausgeht, begründet das ewige Hohepriestertum des Sohnes im Gegensatz zum Hohepriestertum der schwachen Menschen, das auf das Gesetz gegründet ist. Der Eidschwur Ps 110,4 ermöglicht es, dem levitischen (Hohe-)Priestertum und seiner Grundlage (dem Kultgesetz der Schrift) ein anderes Hohepriestertum, ebenfalls auf der Schriftgrundlage, gegenüberzustellen. Die alte kultische Satzung wird annulliert (7,18) (232).

Das Hohepriestertum “nach der Weise Melchisedeks“ ist dem himmlischen Wirken des erhöhten Christus (7,25 seinem fürbittenden Wirken; 7,27; 8,3 seinem himmlischen Selbstopfer) zugeordnet. Es begründet durch die fortwährende Fürbitte die bleibende Hoffnung auf Zutritt zum himmlischen Heiligtum. Darin erweist sich seine Überlegenheit (232f).

 

(3) himmlischer Kult und himmlisches Opfer (8,1-6)

 

8,3f: Das Opfer Christi wurde vom himmlischen Hohenpriester im himmlischen Heiligtum dargebracht. Die Hohepriesterchristologie als Interpretament der Erhöhungsvorstellung schließt diese soteriologisch auf (236).

Wäre in 8,3 an irdisches Geschehen gedacht, wie fügte sich das zum Kontext von 8,1-6? Ein wesentlicher Charakter des Hohenpriesters besteht in der Darbringung von Gaben und Opfern (8,3). So musste auch Christus als solcher (Hoherpriester) etwas darbringen. Das konnte er nicht auf Erden, wo diese Darbringung nach dem Gesetz nur von den levitischen Priestern geschieht (8,4). Darin liegt kein Hindernis gegen seine hohepriesterliche Würde, da er dieses Amt nicht im irdischen, sondern im himmlischen Heiligtum verwaltet (8,6). Da scheint es klar zu sein, dass der Verf. das hier gemeinte hohepriesterliche “Darbringen“ Christi nicht als auf Erden, sondern als im Himmel verrichtet betrachtet und dass es sich daher nicht darauf beziehen kann, dass der Erlöser den Kreuzestod gelitten hat, sondern darauf, dass er seinen auf Erden dahin gegebenen Leib und sein vergossenes Blut danach bei seinem Eintritt in das himmlische Heiligtum dem Vater als Opfer dargestellt hat. Diese Darbringung (das Selbstopfer Christi 7,27) gehört im Sinnes des Verf. des Hebr nicht auf die Seite des irdischen Priesterdienstes, sondern auf die Seite der himmlischen Liturgie des zur Rechten Gottes Erhöhten (237).

Ein priesterlich-kultisches Wirken Christi auf Erden ist im Hebr nicht im Blick. Das einmalige Opfer Christi ist nicht in seinem irdischen Sterben und Tod zu sehen. Mit 8,4 ist 8,3 das Thema der (hohe-) priesterlichen Opferdarbringung gemeinsam. Aufgrund von 8,4 kann auch in 8,3 im Blick auf Christus eine himmlische Opferdarbringung gemeint sein (249).

Hebr 8,1-6 bringt die Gegenüberstellung von zweierlei Priestertum und Kult (5,5-10 und Kp.7) auf den Begriff: Der levitische, durch das mosaische Kultgesetz begründete Kult ist irdisch und findet im irdischen Abbild-Heiligtum statt. Der durch göttlichen Eidschwur begründete Kult des melchisedekischen Hohenpriesters ist himmlisch und findet im himmlischen Urbild-Heiligtum statt. Wie das irdische Heiligtum Abbild des himmlischen ist, so ist das irdische Kultgeschehen des Jom Kippur schattenhaftes Abbild des himmlischen Selbstopfers Christi (254).

Die Hohepriesterchristologie wird zum Interpretament traditioneller Erniedrigungs- und Erhöhungsaussagen. Die kulttheologische Deutung von Christi himmlischem Wirken erschließt die soteriologische Bedeutsamkeit der in dem “Sitzen zur Rechten“ ausgesprochenen Erhöhung. Die Pointe des Hebr ist das gegenwärtige (8,1) himmlische Wirken des Erhöhten als Hoherpriester (254).

Christus tritt kraft seines eigenen Blutes und mit diesem in das himmlische Allerheiligste ein. Daneben steht der Vergleich des irdischen Leidens Christi mit der Verbrennung der Kadaver der Opfertiere (13,11f) – nicht mit der Opferschlachtung, die der Hebr nicht erwähnt. In 2,17 handelt es sich um eine Aussage über das fortwährende interzessorische Wirken Christi. Die Jom Kippu-Typologie des Hebr greift gegebenes Material auf, ist jedoch in Auswahl und Deutung eigenständig (278).

 

(4) Der Eintritt ins Allerheiligste und das Selbstopfer Christi (9,11f)

 

Die Überführung der im Blut repräsentierten Hingabe des somatischen Lebens Christi in das himmlische Allerheiligste ist als solche sein himmlischer Opfervollzug (279).

Dem Hebr genügt es zu sagen, dass Christus mit seinem eigenen Blut in das himmlische Allerheiligste eingetreten ist. Typologisch entspricht das der Darbringung des Blutes durch den Hohenpriester im irdischen Allerheiligsten. Das Blut gilt kultischer Theologie als Träger und Repräsentant der physisch-somatischen Lebendigkeit (Lev 17,11). Der Hebr differenziert zwischen Christus selbst als Hoherpriester und dem Blut Christi. Letzteres repräsentiert als Opfermaterie die Hingabe seines Lebens. In der Aussage, Christus sei eingetreten “durch sein eigenes Blut“, kommt beides zur Geltung. Die im Blut repräsentierte gehorsame Selbsthingabe seiner irdischen Existenz erschließt Christus den Zugang zum himmlischen Allerheiligsten “kraft seines eigenen Blutes“. Sein Eintreten in das himmlische Allerheiligste “mit seinem eigenen Blut“ entspricht dem als Opferdarbringung gedeuteten Eintritt des irdischen Hohenpriesters ins Allerheiligste und hat somit die Qualität einer Opferdarbringung. Christi unkultische Selbsthingabe auf Erden hat im himmlischen Geschehen ihre kultische Ergänzung (290).

Das Selbstopfer Christi zeichnet sich dadurch aus, dass es “durch ewigen Geist“ vollzogen wurde (9,14). Das gehört zu seiner Überlegenheit über die Opfer und Reinigungsriten des irdischen Kults, die dem Bereich der Sarx zugehören. Das Selbstopfer Christi hat an der geistig-ewigen Natur der himmlischen Dinge Anteil, da es selbst himmlisches Geschehen ist. Der Kraft ewigen Geistes entsprechenden Art des Selbstopfers Christi korrespondiert das Vermögen seines Blutes, das Gewissen reinigen zu können. Das Gewicht liegt ganz auf dem Eintritt ins Allerheiligste, den der Hebr als Darbringung, damit als Vollzug des himmlischen Selbstopfers Christi, versteht (292).

 

5. Irdische Existenz und Zuordnung zum himmlischen Kult

 

(1) Himmlisches Vaterland und irdische Fremdheit (11,8-16)
(2) Zugang zum himmlischen Heiligtum – Ausgang aus dem irdischen “Lager“ (13,7-17)

 

Der Kult der eschatologischen neuen Heilssetzung (diatheke) im himmlischen Heiligtum wurde eingeweiht. Die Adressaten erhielten die Zugangsberechtigung zum himmlischen Heiligtum und die Befähigung zur Kultteilnahme. Die Adressaten vollziehen diese Teilnahme im Leben auf Erden. Aus der Zugehörigkeit zum himmlischen Kult heraus verstehen sie ihre irdische Existenz als Fremdlingschaft. Die Sarx Christi, seine irdische Existenz, ist der Weg in das himmlische Allerheiligste. Dieser Weg ist in irdischem Gehorsam zu beschreiten. Aus der Zuordnung zum himmlischen Altar (13,10) ergibt sich die Forderung, jede Teilnahme an irdischem Kult zu unterlassen. Stattdessen wird das, was in irdischer Profanität gelebt wurde, als das (spirituelle) Opfer (13,15f) der Adressaten auf dem himmlischen Altar dargebracht. Der Hebr versteht das irdische Sterben Christi als profanes, nicht-opferkultisches Geschehen, zu dem sein himmlisches Selbstopfer komplementär hinzutritt (425f).

 

(1) Himmlisches Vaterland und irdische Fremdheit (11,8-16)

 

Leben in der Fremde – Erwartung der künftigen Stadt: Abraham zog aus und siedelte sich im “Land der Verheißung“ an, wo er als Fremdling weilte. Er erwartete die von Gott erbaute Stadt, das himmlische Jerusalem (12,22-24). Diese Stadt sahen Abraham und andere nur von ferne. Auf Erden blieben sie fremd und ohne Bürgerrecht. Ebenso gilt auch von uns, dass wir auf Erden keine bleibende Stadt haben, sondern die zukünftige ersehnen wir (13,14) (427).

Die Wüstenzeit Israels ist dem Hebr das Paradigma der Glaubensverweigerung auf die göttliche Anrede hin: Das glaubende Hören der göttlichen Anrede wird zur Bedingung des endzeitlichen Eintritts in die himmlische “Ruhe“. Das “Vaterland“ der Adressaten ist die künftige, himmlische Stadt. Dem entspricht auf Erden ein Leben in der Fremde. Und wie Abraham “hinausging“ (11,8), so sind auch die Adressaten aufgefordert “hinauszugehen“ (13,13) (427f).

Das “Hinausgehen“ Abrahams (11,8) bezieht sich nicht auf das Verlassen der irdischen Sphäre zugunsten der himmlischen. Gemeint ist ein Leben in Fremdlingschaft, das Aufgeben jeder irdischen Beheimatung und Sesshaftigkeit. Es gilt, im Glauben zu leben, d.h. auf Erden durch die himmlisch-zukünftigen Größen bestimmt zu leben. Diese irdische Existenz ist als Heimatlosigkeit zu vollziehen. Denn die Heimat der Adressaten wie der Glaubenszeugen (Kp. 11) kann nur die himmlische sein. Bei der Aufforderung zum “Hinausgehen“ (13,13) geht es darum, die durch das irdische Jerusalem repräsentierte irdische Sakralität hinter sich zu lassen und auf Erden sich ausschließlich aus der Zuordnung zum himmlischen Kult zu verstehen. Dieser Zuordnung entspricht ein Leben in irdischer Profanität. Es geht um den Verzicht auf jede irdische Kultteilname. Aus der Hoffnung auf die künftige himmlische Heilsvollendung, auf das “unerschütterliche Reich“, ergibt sich die Aufforderung zur gegenwärtigen Teilnahme am himmlischen Kult (Kp.13). Glaube im Hebr ist das Bestimmtsein des Lebens auf Erden durch das himmlische Hoffnungsgut, so dass die Ausrichtung darauf alle Entscheidungen prägt (429f).

Die Heilsvollendung besteht im Empfang des Verheißungsgutes, das als Eintritt in die “Ruhe Gottes“ (4,1.11) bzw. in das himmlische Allerheiligste in der Folge des Eintretens Christi (6,19f) verstanden ist (431).

 

(2) Zugang zum himmlischen Heiligtum – Ausgang aus dem irdischen “Lager“ (13,7-17)

 

In 13,12 (wie auch sonst im Hebr) steht das Leiden und Sterben Christi als irdisch-profanes Geschehen seinem himmlischen Opfer gegenüber. Beides wird im Rahmen der Jom Kippur-Typologie dargestellt. Aus der Opposition des sakral umfriedeten Lagers und seines profanen Außerhalb leitet 13,13 die Aufforderung zum Hinausgehen in die Profanität irdischen Daseins ab, die der exklusiven Zuordnung zu himmlischer Sakralität, der Teilnahme am himmlischen Kult, entspricht. Im Kontext 13,7-17 wird die Komplementarität von Leben in irdischer Profanität und Teilnahme am Kult des himmlischen Heiligtums entfaltet (445f).

Der wahre Gottesdienst des neuen Bundes (13,7-17): Dem zum Sinai kultisch hinzugetretenen Israel (Hebr 12,18-21) wurde mit dem Bundesschluss die Reinigung des Volkes und die Reinigung und Weihe des Heiligtums zuteil. Der Bund zielte auf den Kultvollzug; die Bundesgemeinde war Kultgemeinde. Auch die Gemeinde des neuen Bundes ist Kultgemeinde; auch sie wurde, ebenso wie das himmlische Heiligtum gereinigt, damit wurde auch der himmlische Kult eingeweiht (9,13f.22f). Die Gemeinde des neuen Bundes ist nicht zum irdischen Sinai, sondern zum himmlischen Zion hinzugetreten, um dort den rechten, Gott wohlgefälligen, den himmlischen Kult zu vollziehen (12,22-28) (447).

Zuordnung zum himmlischen Kult gegen Teilnahme an irdischen sakralen Mählern (13,8f.15f): Die Gegenwart Christi bleibt durch das “Gestern“ bestimmt. Ebenso bleibt seine Zukunft durch seine irdische Geschichte bestimmt. Jesu Tod (13,12) wird im Rahmen der Jom Kippur-Typologie als Zugang zum himmlischen Heiligtum gedeutet. Der himmlische Christus ist und bleibt, der der Irdische war. Das überlieferte Kerygma von Leidensgeschick und Erhöhung Jesu bleibt in Geltung, weil der erhöhte Christus der Hohepriesterchristologie derselbe ist und bleibt, der der Irdische war. Die Adressaten sollen sich auf den himmlischen Altar und dessen Kult ausrichten. Damit wird das Bedürfnis nach fortlaufenden irdischen Kultvollzügen abgewiesen (449f).

Bei den fremden Lehren geht es um ein “Essen vom Altar“, um sakrale Mähler. In 13,9 geht es um ein “Festwerden“ des Herzens, das durch Gnade, nicht durch Speisen zu erlangen ist. Vom Herzen ist die Rede, weil das Herz der Aspekt des Menschen ist, der dem himmlischen Bereich und dem himmlischen Kult zugeordnet ist. Im Hören des Wortes, im Festhalten daran und an der Hoffnung, am Bekenntnis und an der parrhesia (frohes Zutrauen 3,6;10,35) gewinnen die Adressaten bzw. ihre Herzen Anteil an der Festigkeit, die dem Wort Gottes eignet. Dieses Festhalten ist nichts anderes als die Bewährung des Gehorsams im Hinblick auf das himmlische Ziel. Zu dieser Bewährung bedarf es der Gnade (4,16): Christus, der mit den Leidenden mitleiden kann, wird ihnen Gnade gewähren, d.h. Hilfe zum Gehorsam in der Anfechtung. Diese Gnade erlangt man im kultischen “Hinzutreten“ zum himmlischen “Gnadenthron“ (4,16), in der Teilnahme am himmlischen Kult, in dem der Hohepriester Christus als Fürbitter die Gnade vermittelt (451).

Die Communio im irdischen sakralen Mahl und das Hinzutreten zum himmlischen Gnadenthron: Esau ist das negative Gegenbeispiel zu den Glaubensvorbildern von Kp.11, denn er hat das Sichtbar-Vorfindliche dem unsichtbaren Gut vorgezogen. Wer an irdischen sakralen Mählern teilnimmt, handelt töricht wie Esau, denn Zuordnung zum himmlischen Heiligtum und Teilnahme an irdischen Mählern schließen einander aus. Der vorfindlich-habhafte Gewinn ist in Wahrheit Verlust des himmlischen Heils. Die Warnung vor Heilsverlust durch das Essen der Speisen (12,17) gewinnt mit dem Hinweis auf die Speisen der irdischen sakralen Mähler 13,9 konkreten Bezug (452).

13,15f sprechen vom Kult, den die Adressaten allezeit durch Christus vollziehen sollen. Durch Christus als himmlischen Hohenpriester bringen sie im himmlischen Kult Opfer dar. Sie bedürfen keiner Opfer zur Sühne mehr; wohl aber sollen sie aus Dankbarkeit Opfer darbringen. An die Stelle der Teilnahme am irdischen Opferkult und an dessen Kultmahl tritt das dem himmlischen Kult zugeordnete Lobopfer der Lippen und das Opfer der guten Werke. Es handelt sich um den lebenspraktischen Gehorsam (einschließlich Gebet und Lobpreis), von dem schon in 10,5-10 die Rede war. Darin verwirklicht sich das “Hinzutreten“ zum Gnadenthron (4,16) bzw. zum himmlischen Allerheiligsten (10,19-22). Was auf Erden an Gotteslob und Wohltun vollzogen wird, das gelangt als wohlgefälliges Opfer im Himmel vor Gott. Zum himmlischen Heiligtum hinzugetreten, empfangen die Adressaten nicht allein Gnade (4,16; 13,9), sie bringen auch ihren leiblichen, in irdischer Profanität geleisteten Gehorsam sowie Lobpreis und Bekenntnis durch Christus im himmlischen Kult als Lobopfer vor Gott (452f).

Zuordnung zum himmlischen Altar und Heimatlosigkeit außerhalb der irdischen Stadt (13,10.14): Der Zugang zum himmlischen Jerusalem und seinem Altar und die Teilhabe an der irdischen sakralen Sphäre schließen einander aus. “Wir“ sind zum himmlischen Jerusalem hinzugetreten und “haben“ den himmlischen Altar (13,10), wie wir auf Erden keine bleibende Stadt haben, diese vielmehr verlassen und aus der Ausrichtung auf das himmlische Jerusalem leben sollen (13,13f). “Wir haben einen Altar“, einen himmlischen Altar, dem zugeordnet zu sein, auf der Verbindung mit dem himmlischen Hohenpriester Christus beruht und Berechtigung zur Teilnahme am himmlischen Kult besagt. “Wir“ haben Anteil am Priestertum und -dienst des himmlischen Heiligtums und an dessen Altar. Der Altar des himmlischen Heiligtums, den wir haben, ist der, zu dem wir priesterlich “hinzutreten“ (455).

Die “dem Zelt Dienenden“ sind die Priester des irdischen Heiligtums. Irdisches Zeltheiligtum und himmlischer Altar stehen einander gegenüber (13,10) wie irdisches Abbild und himmlisches Urbildheiligtum (8,2.4f). Jeder der beiden Kulte hat seine eigene Priesterschaft: “Uns“ bzw. die “dem Zelt Dienenden“. Die Priesterschaft des irdisch-abbildhaften Zeltes vermag zum himmlischen Urbild-Heiligtum und zu seinem Altar nicht hinzuzutreten, weil der Mangel des irdischen Kults darin besteht, dass er den Zutritt zum himmlischen Heiligtum nicht erschließen kann (9,1-10, 10,1-4). Die Communio mit heiligen Speisen irdischer sakraler Mähler vermag nicht Anteil zu geben am himmlischen Kult und seiner Heilsvermittlung (13,10). Aber “wir“ haben zu diesem Kult und seinem Altar Zutritt und wir treten dort priesterlich hinzu. Auf dem himmlischen Altar werden die Gott wohlgefälligen Opfer der Adressaten (13,15f) dargebracht. Das ist der himmlische Kult, der den irdischen sakralen Mählern gegenübersteht. Ein Mahl der Adressaten wird nicht Thema des Hebr (456f).

Der Tod Christi (13,12) entspricht nicht der Darbringung auf einem Altar, sondern der unkultischen Verbrennung in der Profanität des Außerhalb (13,11), wo es keinen Altar geben kann. 13,10 gehört nach Komposition wie Thematik mit 13,14 zusammen. Deshalb darf man das Leiden “außerhalb“ (13,12) nicht mit dem Altar verbinden und es gegen die Intention des Hebr zu einem kultischen Opfer machen. Nicht der Kult bzw. das Kultmahl in irdischer Sakralität, sondern der Gehorsam außerhalb der sakral eingefriedeten Sphäre des “Lagers“ in Profanität und Schmach, entspricht der Zuordnung zum himmlischen Kult, ist der Ort, von dem aus das “Hinzutreten“ geschieht. Die Verse 13, 11-13 zeigen am Vorbild Christi, wie profaner Gehorsam auf Erden und himmlisches Kultgeschehen zugeordnet sind. Sie begründen, dass die Adressaten den irdischen sakralen Bereich verlassen müssen, dass ihr Tun in irdischer Profanität das Gott wohlgefällige Opfer ist (13,15f). Das ist ihre Teilnahme am himmlischen Kult, auf die 13,10 zielt (458).

Hebr 13,11-13 setzt die Diskurse über Heiligkeitszonen und Zugangsmöglichkeiten voraus, gibt ihnen aber einen neuen Sinn. Denn “wir“ haben den Zugang schon zum urbildlichen himmlischen Heiligtum. Die durch Christus begründete Reinheit und Vergebung übertrifft alle Sühne- und Reinigungsriten des irdischen Kults. Zugleich ergibt sich die Aufforderung zum Hinausgehen, in Umkehrung des Richtungssinnes der auf den irdischen Heiligkeitsmittelpunkt gerichteten Bewegung (460).

Wie Christus in die Gottespräsenz des himmlischen Allerheiligsten eintrat, so werden es auch “Wir“ in der eschatologischen Vollendung tun. Doch schon jetzt sind die Adressaten zum himmlischen Jerusalem “hinzugetreten“ (12,22), sind sie berufen, sich dem himmlischen Thron zu nahen (4,16). Die Adressaten können jetzt nicht “eintreten“ (eiserchesthai) im Sinne des eschatologischen Eingangs ins himmlische Allerheiligste. Daher müssen sie gegenwärtig ihre Zugehörigkeit zum Himmlischen unter irdischen Bedingungen als “Hinausgehen“ (exerchesthai) vollziehen. “Wir“ sind berufen, in die Sphäre der Profanität “außerhalb des Tores“ hinauszugehen. Dort hat Jesus gelitten. Jesus ist einen profanen Tod gestorben, der durch die Schmach des Kreuzes (12,2) gekennzeichnet war. Christi himmlischer, hohepriesterlicher Herrlichkeit entsprechen auf Erden Leiden, Sterben und Schmach. Wie Christi Tod auf Erden profan und schmachvoll war (13,12), so gilt es für die Adressaten, irdische Sakralität zu verlassen, ihre Heimat allein in der himmlischen Stadt (13,14) zu suchen und allein im Kult am himmlischen Altar (13,10) Gnade zu empfangen (460f).

Leiden “außerhalb des Tores“ und himmlischer Kultakt Christi (13,12), Zuordnung von irdischem “Außerhalb“ und himmlischer Orientierung: Der Hebr nimmt das Sterben Christi als profanes, schmähliches Leiden in den Blick (2,9; 12,2; 13,13). Das Opfer Christi versteht er als himmlisches Geschehen. Christi Leiden “außerhalb des Tores“ entspricht der Verbrennung der Kadaver der irdischen Opfertiere. Der Eintritt Christi in das himmlische Allerheiligste und die von ihm vollzogene Sühne entspricht dem Hineinbringen des Blutes in das irdische Allerheiligste. Während der Hohepriester in das Allerheiligste eintritt mit dem Blut der Opfertiere (9,7), ist Christus “mit seinem eigenen Blut“ in das himmlische Allerheiligste eingetreten (9,11f) “und hat eine ewige Erlösung erworben“. Die im Tode kulminierende Selbsthingabe der profanen irdischen Existenz wird im himmlischen Kult als Opfer dargebracht (463f).

Der Weg der Sarx Christi wird unser Weg zum himmlischen Heiligtum, wenn wir, gleich ihm, in irdischer Profanität gehorsam sind. Wie er den Ertrag seines irdischen Weges im Himmel als Selbstopfer Gott darbrachte, so wird auch unser in irdischer Profanität vollzogenes Tun zum wohlgefälligen Opfer vor Gott im himmlischen Kult (464f).

Die Situation der Adressaten ist bestimmt durch die Infragestellung ihres Heilsbesitzes durch die Profanität der eigenen irdischen Existenz und durch die Konfrontation mit irdischer Sakralität und deren Angeboten der Heilsvermittlung. Bei der Frage nach dem Hintergrund der sakralen Mähler derer, “die dem Zelt dienen“, handelt es sich um eine gegenwärtige Frage, von deren Beantwortung der Heilsbesitz abhängt und die deshalb zur Warnung Anlass gibt. Es kann nur um jüdischen Kult gehen, da das Zelt und die “ihm Dienenden“ für den irdischen Kult der ersten Diatheke stehen. Die Identifikation des “Lagers“ der Wüstenzeit mit der Stadt verweist auf Jerusalem als Stadt des Tempels und damit als sakrales Zentrum des Judentums, auch in der Diaspora: We can think of the sacrificial meals in the temple. But if the readers are far away in the Dispersion, the reference is probably to synagogue meals, held especially at festival times to give the whorshippers a stronger sense of solidarity with the whorship of the temple of Jerusalem where the whole sacrificial system, with its daily offerings, is performed on behalf of Jews everywhere (465f).

Ertrag: Die Adressaten leben in der Welt als Fremde, bestimmt durch ihre Zugehörigkeit zum Himmel. Sie sollen ausziehen aus der irdischen Stadt, fort von ihrem sakralen Zentrum, denn sie sind kultisch hinzugetreten zum himmlischen Heiligtum und Kult. Ihre irdische Existenz vollziehen sie als Fremdheit bzw. unkultisch-profan. Das ist Komplement ihrer himmlischen Verankerung. Ihre Existenz ist vom Himmlischen bestimmt. Die Heimat der Adressaten ist die himmlische Stadt. Hier sind sie bereits jetzt priesterlich hinzugetreten. Durch den himmlischen Hohenpriester Christus bringen sie bereits jetzt ihren Gehorsam, ihr Lob und ihr Wohltun als Opfer auf dem himmlischen Altar dar (466).