4. Der Tod Jesu beim Evangelisten Lukas
Vermeidung der Vorstellung vom Sühnetod (Lk-Ev, Apg)

(1) Kreuz und Auferstehung in der lukanischen Tradition
(2) Das lukanische 'Weg-Schema'
(3) Christos Archegos und Soter
(4) Das Verständnis von Rettung und Heil im Lukas-Evangelium und in der Apostelgeschichte
(5) Aussagen über Jesu Tod und Auferstehung in der Apostelgeschichte

(1) Kreuz und Auferstehung Jesu in der lukanischen Tradition

W. Grundmann

Obwohl Lukas aus der Tradition für Jesus den Titel 'Knecht Gottes' kennt, stehen für ihn die Gottesknechtsschau prägenden Gedanken der Stellvertretung nicht im Vordergrund. Auch der dem Kultus entspringende Gedanke des Opfers bestimmt nicht die lukanische Schau des Todes Jesu. Tod und Auferstehung Jesu sind auch nicht unter dem Gesichtspunkt des äonenwendenden eschatologischen Ereignisses gesehen, wie das bei Paulus geschieht, so gewiss Kreuz und Auferstehung für ihn die Großtaten Gottes darstellen (454).

Die Großtat Gottes, die in Kreuz und Auferstehung Jesu Christi geschieht, besteht darin, dass sein Weg durch das Leiden und Sterben zur Herrlichkeit, durch Erniedrigung zur Erhöhung führt. Das wird aus der Gestaltung der Leidensweissagungen ebenso deutlich wie aus dem Osterbericht (Lk 9,22-27.30f.43b-45; 12,49f; 13,31-33; 17,24f; 18,31-34; 24,6f.26.46). Diesen Weg geht er als erster. Es ist bezeichnend, dass Lk in Apg 2,25-31 den dort zitierten Ps 16 als Weissagung bezeichnet und betont, dass er an David nicht zu seiner Erfüllung gekommen ist, sondern auf Jesus bezogen werden muss. Der Weg durch Leiden und Sterben zur Herrlichkeit bei Gott ist der Weg des Messias, der durch Gottes Geist zu seinem Amt ausgerüstet und als Sohn von ihm angenommen ist, d.h., dieser Weg ist der Weg dessen, dem sich Gott zu besonderer Gemeinschaft verbunden hat. Auf diesem Weg folgen ihm seine Nachfolger (9,23-27). Stephanus wird in seinem Sterben Jesus gleich (Apg 7,55ff). 'Paulus' spricht (Apg 14,22): „Wir müssen durch viel Bedrängnisse in das Reich Gottes hineingehen“. Dem Passionsbericht Jesu im Evangelium entspricht der Passionsbericht des 'Paulus' in der Apg. Darum kann Jesus von Lk mit dem im NT seltenen Titel 'Anfänger des Lebens' belegt werden, der zugleich 'Anführer in das Leben' ist und darum 'Retter' (Soter) ist (Apg3,15; 4,12; 5,31; Lk 2,11). Retter ist er, indem er Vergebung der Sünden spendet (die aber nicht als durch seinen Tod erworben verstanden ist) und als erster die Todesmacht durchbrechen darf und die Seinen auf diesem Weg ihm nachfolgen können (Lk 1,77-79). Dieser Weg ist „der Weg des Friedens“ (455).

Der Tod Jesu ist Durchgang zur Herrlichkeit, aber nicht Sühnetod für die Sünde der Menschheit. Die Vergebung wird mit seinem Kommen gespendet. Darum stellt Lk in besonders starker Weise Jesus im Umgang mit Sündern dar. Sein Tod deckt die Sünde auf (das scheint zu Gottes Ratschluss und Vorsehen zu gehören Apg 2,23) insbesondere die Sünde Israels, die sich im Verstoßen des verheißenen Messias vollendet. Daher werden bei Lk die Passion Jesu und das Schicksal Jerusalems so eng gekoppelt. Jesus geht in seinen Tod als der, der für seine Feinde betet (23,34), wie er auch für seine Jünger in ihrem Unverständnis und dem daraus resultierenden Versagen gebetet hat (Lk 22,31f). Darum bietet Petrus (der die Vergebung erfahren und auf den Weg Jesu zurückgebracht worden ist 22,61f; 24,34) den Männern von Israel, als er ihnen die Erhöhung dessen, den sie gekreuzigt haben, zum Messias und Herrn proklamiert, die Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden an (Apg 2,36-38) und bestätigt die Gültigkeit der Verheißung für sie (Apg 2,39), als sie betroffen von der Messiasverfehlung, die ihre Schuld ist (Apg 2,37), fragen, was sie nun in dieser Lage tun sollen. Erst das Beharren der Mehrzahl Israels in der Abweisung Jesu bringt für Jerusalem das Gericht. Die Vergebung geschieht auf der Grundlage der Vollmacht und Fürbitte Jesu, nicht seines Todes (455).

Der entscheidende Grund für Gottes vorbedachten Rat und Vorsehen (aus dem heraus Jesu Preisgabe in Menschenhände erfolgt) besteht darin, dass auf diesem dunklen Hintergrund Gottes Großtat geschieht, die das Vornehmen der Menschen beantwortet, indem sie die Fesseln des Todes sprengt. In diesem Zusammenhang wird gesagt: „Es war unmöglich, dass Jesus vom Tod festgehalten werden konnte“ (Apg 2,24). Dieses 'Unmöglich' wird durch den Hinweis auf Ps 16 begründet. Die Aussage dieses Psalms, der als Verheißung bezeichnet wird, die auf Jesus deutet, hat darum für das Verständnis des Lk entscheidende Bedeutung (455f).

Für den Sänger des Psalms 16 ist das Glück der Gottesgemeinschaft, die sein Leben bestimmt, Ausgangspunkt seines Betens. Gott ist aus seinem Leben nicht wegzudenken. Ihm bekennt er seine Treue, weil er bei ihm Zuflucht gefunden hat. Was er zum Leben und im Leben empfängt, wird ihm zum Beweis der Güte und Huld seines Gottes. Er lässt Gott nicht aus seinen Augen und empfängt dadurch für sein Leben Festigkeit. Auf der Grundlage der 'Lebensgemeinschaft' mit Gott kommt er zu der Überzeugung, dass diese durch den Tod nicht mehr aufgehoben werden kann. Die Lebensgemeinschaft mit Gott begründet die Ewigkeit des Lebens in dieser Gemeinschaft und schafft die Überzeugung, dass für die Lebensmacht Gottes Tod und Unterwelt kein unüberschreitbares Hindernis mehr sind, woran jene Lebensgemeinschaft zerbrechen müsste. Was hier ausgesagt wird, ist der Durchbruch der Einsicht, dass Gott den nicht im Tod lässt, den er sich erwählt und verbindet (456).

Die Aussage von Ps 16 sieht Lk in Jesus erfüllt. Jesus ist der, den Gott sich zum Sohn erwählt und mit seinem Geist begabt und aus ihm gebildet hat. Darum kann er nicht im Tod bleiben. Wenn dieser Jesus „der Anführer in das Leben“ ist, so bedeutet das, dass denen, die sich ihm verbinden, aus der Gemeinschaft mit ihm widerfährt, was ihm auf der Grundlage seiner Lebensgemeinschaft mit Gott widerfahren ist. Er nimmt die Seinen in seine Gemeinschaft mit Gott hinein (Lk 11,1ff), stellt sie in seine Nachfolge und gibt ihnen den Geist, den er vom Vater empfangen hat (Apg 2,33). Er hat als der durch den Tod Gegangene den Namen empfangen, dessen Anrufung den, der ihn anruft, zu retten vermag. Scheitert der Versuch der Juden, Jesus durch Tötung zu beseitigen, an seiner Auferweckung durch Gott, so scheitert der Versuch, die Proklamation seines rettenden Namens durch Totschweigen dieses Namens zu verhindern (Apg 3,6,16; 4,7.19.12.17f.30) an der Gabe des Heiligen Geistes, die den Zeugen das nicht mehr totzuschweigende Wort und diesem Wort Vollmacht und denen, die es ausrichten, Schutz gibt und sich als Kraft erweist. Ruft Ostern den Getöteten ins Leben mit Gott, so überwindet Pfingsten, dass der rettende Name, den er empfangen hat, totgeschwiegen wird, indem den Zeuge der 'Freimut' geschenkt wird (Apg 4,29.31) (456f).

Der vom Griechentum herkommende Mensch der hellenistischen Zeit hat keinen unmittelbaren Zugang zu dem, was eschatologisches Geschehen ist, wie ihm auch Stellvertretung und Sühnetod fremd bleiben. Ihm öffnet sich der Zugang zum Verständnis vom Handeln Gottes her, das dadurch ins Leben eingreift, dass es einen Weg öffnet und ein Beispiel setzt. Darum tritt bei Lk auch an die Stelle der zeitlichen Komponente im Verstehen der Gottesherrschaft die räumliche (457).

                   

(2) Das lukanische 'Weg-Schema'

R. Schnackenburg

Der Tod Jesu hat bei Lukas (Lk) keine Heilsbedeutung, wenn man paulinische (pln) Maßstäbe anlegt. Die Formel „zur Vergebung eurer Sünden“ (Apg 2,38) ist mit der Taufe auf den Namen Jesu Christi verbunden. Man empfängt die Vergebung der Sünden durch Jesus (10,43), durch Christus nach seiner Auferweckung (13,38), als Frucht der Umkehr (5,31; 26,18). Eine Beziehung zum Tod Jesu als Ursprung und Quelle der Erlösung wird nicht hergestellt. Auch Apg 20,28 erweist sich als unbrauchbar für den Sühnegedanken. Für Lukas hat die Kirche als Ort des Heilsempfangs eine hervorragende Bedeutung und in diesen Zusammenhang gehört die formelhafte Wendung „durch das Blut seines Sohnes“. Die einzige Stelle, die von der Heilsbedeutung des Todes Jesu innerhalb des lkn Doppelwerks spricht, ist die eucharistische Stiftung (Lk 22,19f). Hier nimmt Lk eine Tradition auf, aber maßgeblich für seine Theologie ist dieser Gedanke nicht geworden. Lk hat die entscheidende pln Aussage des Todes Jesu als des Christus 'für uns' in seiner theologischen Konzeption bewusst übergangen (214f).

Der archegos (Anführer) ist christologischer Titel für die rettende Funktion Christi (Apg 3,15; 5,31). In Apg 3,15 wird Jesus seinen jüdischen Hörern als messianischer Anführer vorgestellt; mit seiner Auferstehung ist die messianische Heilszeit angebrochen. Er führt die ihm Nachfolgenden in das Verheißungsland des 'Lebens' hinein. Jesus erlangt eine einmalige und endgültige Heilsbedeutung, weil er, alle Propheten und früheren Führer Israels übertreffend, in das eschatologische Leben der 'Auferstehung' vorangegangen ist und dahin zu führen vermag. In Apg 5,31 wird der von Gott Erhöhte außerdem noch der Retter (soter) genannt, der Israel „Umkehr und Vergebung der Sünden“ geben soll. Die Sündenvergebung ist die Konsequenz der Metanoia zu Jesus. So erhält auch die Sündenvergebung ihren 'Ort' im Wirken des erhöhten Christus. Der irdische 'Ort' zu ihrer Vermittlung ist die Taufe, die mit der Gabe des Heiligen Geistes verbunden ist (Apg 2,38; 10,47; 19,5f; 22,16). Diese Sicht auf Jesus, den Anführer zum Leben und endgültigen Retter, in dessen Person allein das Heil begründet ist (Apg 4,12), erklärt sich aus der heilsgeschichtlich orientierten Theologie des Lk. Das Kommen Jesu ist der Beginn der erwarteten Heilszeit, die Erfüllung aller darauf bezüglichen Prophetie des AT. Diese Zeit gliedert sich in die Zeit Jesu, des messianischen Geistträgers und die Zeit der Kirche, in der die an Jesus Glaubenden mit dem Heiligen Geist getauft und neue Gläubige durch die Mission gewonnen werden. Jesus selbst geht seinen Weg von Galiläa nach Jerusalem, wo sich für ihn „die Tage seiner Hinaufnahme“ erfüllen und wird dann zum Anführer der ihm Nachfolgenden, die auf Erden noch durch viele Drangsale schreiten müssen (Apg 14,22), bis die „Zeiten der Erquickung“ und der „Wiederherstellung aller Dinge“ kommen (Apg 3,20f) bzw. mit der Parusie Christi die Erlösung vollendet wird (Lk 21,28). Es ist eine Theologie der voranschreitenden Entfaltung und Verwirklichung des göttlichen Heilsplans, eine Theologie des 'Weges'. In ihr hat auch der Tod Jesu seine Bedeutung: „Musste nicht der Messias all das erleiden und so in seine Herrlichkeit eintreten“ (Lk 24,26) (215f)?

In der lkn Konzeption ist der Tod Jesu nicht die Quelle, aus der alles Heil für die anderen fließt, sonder eine notwendige Station auf seinem Weg zum Heilsführer für diejenigen, die ihm auf dem gleichen Weg folgen, allein durch ihn dazu befähigt und allein durch ihn und seinen Geist vorangeführt. Die Vergebung der Sünden ist nicht anders als vom erhöhten Christus, der das aufgrund seines freiwillig übernommenen Todes geworden ist, zu erlangen (216f).

Folgende Aspekte der lkn Konzeption können dem heutigen Menschen den Zugang zum Verständnis der christlichen Erlösungsbotschaft erleichtern:

a) Die über den Tod Jesu ausgreifende Beachtung des gesamten Weges Jesu, die sein irdisches Heilswirken einbezieht z.B. „wie er umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm“ (Apg 10,38). Die 'Pro-Existenz' Jesu findet schon in seinem Leben zu allen Menschen, besonders zu den Kranken und Bedrückten, den Armen und Missachteten, Ausdruck. Gottes Erbarmen wird in Jesu Erbarmen mit den Sündern anschaulich (217f).

b) Der geschichtliche Prozess, wie Gottes Heil in und seit Jesus zu den Menschen kommt, sich in die menschliche Geschichte einstiftet und trotz der Macht des Bösen in sie eindringt und in ihr vordringt.

c) Die Verlorenheit und Verlassenheit des Menschen in der Welt, aus der ihm Jesus einen Ausweg zeigt. Jesus ist der einmalige und exemplarische Mensch, lebendige Gegenwart, gegenwärtig Helfender und Heilender. In seiner Person wird Gottes Gegenwart in unserer Welt gewiss, wird Gott als der Liebende und Erbarmende, aber auch als der Liebe und Erbarmen Fordernde erfahrbar.

d) Die Kirche als Gemeinschaft der Jesus Nachfolgenden: In der Gemeinde der gemeinsam auf dem Weg zum endgültigen Heil Voranschreitenden geschieht Vergebung der Sünden, herrscht Freude und Trost des Heiligen Geistes, bemüht man sich um brüderliche Liebe, die der „Anführer zum Leben“ vorgelebt und in Leiden und Tod durchgehalten hat.

Die lkn Konzeption ist als apostolisches Kerygma in den Kanon der ntl Schriften eingegangen (218f).

                   

(3) Christos Archegos und Soter, Führer und Retter (Apg 5,31)

P.-G. Müller: 5,30: „Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt“. 5,31: „Diesen hat Gott erhöht zu seiner Rechten als Führer und Retter“. Durch die Auferweckung und Erhöhung erhält Jesus die Investitur als Führer und Retter Israels. Weil Jesus der Retter Israels wurde, indem er am Kreuz starb, konnte Gott ihn in der Erhöhung als 'Führer' Israels einsetzen. Jesus ist Führer qua Retter. Archegos wird durch die Aussage bestimmt, dass die Führungsfunktion des Auferweckten Resultat seiner Rettungstat an Israel (und der Völkerwelt) ist. Objekt des Auferweckungs- und Erhöhungshandelns Gottes ist der irdische, von den Juden getötete Jesus. Als erhöhter Christus sitzt er zur Rechten Gottes (272f).

Durch die Verkündigung in der Missionspredigt wird Jesus ein zweites Mal Israel (und der gesamten Völkerwelt) als Messias angeboten, nachdem die Juden den Messias getötet hatten und damit der Welt ihren Führer und Retter vorläufig genommen hatten. Die Metanoia Israels hat konkret in der Umkehr und im Glauben an den auferweckten Jesus zu bestehen. Israel soll sich zu dem bekennen, den Gottes Heilswillen trotz des Tötungswillen der Juden nun zum Führer Israels erhöht hat. Es ist gerade diese Sünde Israels, den Messias Jesus getötet zu haben, die durch eine echte Umkehr zu diesem Messias Jesus hin vergeben wird. Die Retter-Funktion Jesu lädt dazu ein, ihn auch als Führer Israels anzuerkennen (274f).

Gott macht durch den auferweckten Jesus das Angebot an Israel, einem neuen Führer zu folgen, sich zu dem Auferstandenen als seinem Retter zu bekennen, um durch diese Hinwendung zu Jesus die von Gott geforderte Metanoia zu vollziehen. Die Sündenvergebung ist die Konsequenz der Metanoia zu Jesus. Der Auferstandene ist der von Gott gesandte Führer Israels, der sogar die Sünden vergeben kann, was bisher von keinem der Führer Israels ausgesagt werden konnte. Der 'Führer Jesus' ist ein erstmaliges Verkündigungsangebot an Israel, das alle bisherige Führererfahrung des auserwählten Volkes übertrifft, weil der Geber der Metanoia und der Sündenvergebung der Messias ist (275f).

Nach Apg 3,15 wurde mehr die Funktion des Auferstandenen als Führer ins Leben betont, nach Apg 5,31 wird die Erhöhung Jesu als Führer zur Metanoia und Sündenvergebung verkündet. An beiden Stellen ist im Kontext des Terms von der Metanoia Israels die Rede. Daraus spricht eine unlösliche Assoziation einerseits mit der Passio und Auferstehung Jesu, anderseits mit der eschatologischen Hoffnung Israels auf Sündenvergebung (276f).

Anstelle des Gesetzes als Führungsinstanz wird der auferstandene Christus als Führer zu Umkehr und Heil verkündet. Das vom Sinai her geltende Gesetz verliert sein Führungsmonopol zugunsten des von Gott gesandten Sohnes. Christus ist jetzt der endgültige eschatologische Heilsführer und Retter sowohl der Juden wie der Heiden. Der Nomos wird in seiner Qualität als gottesgesetztes Führungsmedium durch die lebendige Führungsfunktion des auferstandenen und erhöhten Christus abgelöst (277f).

Der erhöhte Auferstandene ist für Lk personidentisch mit dem getöteten irdischen Jesus. Die Funktion der Führung ins Leben, zur Umkehr und zur Sündenvergebung gründen für Lk im Lebenseinsatz des von den Juden getöteten Jesus. Durch die sprachliche Bezugnahme zwischen Passionserinnerung und eschatologisch-messianischer Titulatur verklammert Lk die Christusprädikation 'Archegos' als nachösterliches Interpretament mit dem vorösterlichen Jesusschicksal (278),